Messing löten – Löten von Messing

Von allen Kupferlegierungen kommen die Kupfer-Zink-Legierungen (Messing) in fast allen Bereichen zur Anwendung. Gründe hierfür sind unter anderem die ansprechende Farbe, die leichte Bearbeitbarkeit, sowie die guten physikalischen und Festigkeitseigenschaften.

Kupfer-Zink-Legierungen (Messing) werden unterteilt in Kupfer-Zink-Legierungen-Zweistofflegierungen ohne weitere Zusätze, in mit Blei legierte Kupfer-Zink-Blei-Legierungen und mit weiteren Elementen legierte Mehrstofflegierungen. Es existieren Kupfer-Zink-Knet- und Gusslegierungen.

Messing löten - Hartlöten von Messing

Mechanisch und thermisch höher beanspruchte Werkstücke aus Messing werden hartgelötet. Beim Messing löten, Hartlöten von Messing besteht grundsätzlich die Gefahr einer Lötrissigkeit, die jedoch durch ein dem Lötprozess vorgeschaltetes Spannungsarmglühen der Lötteile und dem Einsatz von niedrigschmelzenden Silberloten vermeidbar ist. Aufgrund der Erwärmung durch den Lötprozess ist die Festigkeit der Lötstelle meist niedriger als die des Grundwerkstoffs. Bei ausreichender Überlappung treten mögliche Brüche nicht mehr an der Lötstelle, sondern in der weichgeglühten Wärmeeinflusszone auf.

Messing löten - Hartlöten von Messing Zweistofflegierungen

Zum Hartlöten von Messing Zweistofflegierungen mit niedrigen Zinkgehalten eignen sich auch kostengünstige Messinglote nach Norm DIN EN 17672, z.B. Cu 470a und Cu 680. Die Löttemperaturen dieser Hartlote liegen knapp unterhalb der Solidustemperaturen dieser Grundwerkstoffe und können daher verwendet werden.

Die Standardlote für das Hartlöten von Messing sind Silberlote in verschiedenen Legierungsformen und mit unterschiedlichen technischen Eigenschaften. Silberlote bieten aufgrund ihrer niedrigen Schmelztemperatur gegenüber den kostengünstigen Messingloten deutliche Vorteile bei der Verarbeitung.

Kupferhartlote (phosphorhaltige Lote) sind auf Messing nicht wie auf Reinkupfer selbstfließend und benötigen daher Flussmittel.

Messing löten - Hartlöten von Messing bleihaltige Kupfer-Zink-Legierungen

Bleihaltige Kupfer-Zink-Legierungen, insbesondere mit Bleigehalten von über 3 %, sind schlechter hartlötbar als die Zweistofflegierungen. Die Hartlötungen an diesen Werkstoffen ist porenanfälliger und können spröde Lötstellen aufweisen. Sie sind unter Einschränkungen mit niedrigschmelzenden Silberhartloten DIN EN 17672: Ag 155 Si oder Ag 145 Si und Flussmittel des Typs FH10 hartlötbar.

Messing löten - Hartlöten von Sondermessing - aluminiumhaltige Kupfer-Zink-Legierungen

Auch aluminiumhaltige Kupfer-Zink-Legierungen sind gut hartlötbar. Voraussetzung ist aber die Verwendung eines speziellen Flussmittels des Typs FH 11, da das Standardflussmittel für Silberlote des Typs FH 10 bereits ab Aluminiumgehalten von 1 % keine Benetzung des Grundwerkstoffes ermöglicht.

Als Hartlote für das Messing löten können niedrigschmelzende Silberhartlote verwendet werden. Für korrosionsbeanspruchte Bauteile sollten Silberhartlote mit höheren Silbergehalten eingesetzt werden. Bei Meerwasserbeanspruchung werden Hartlote mit Silbergehalten von etwa 40 – 56 % empfohlen, dazu gehören z. B. Ag 140, Ag 155 und Ag 244. Weitere Informationen dazu findet man in der Norm VG 81245-3 (1991)

Messing löten – Messing farbgleich Löten

Besonders im Bereich der Schmuckherstellung und bei der Herstellung von hochwertigen Designer-Möbeln trifft man immer wieder auf die Aufgabenstellung, dass hartgelötete Fügestellen an Messing/Messing-Verbindungen nicht oder nur wenig sichtbar sein sollen.

Für diese Anwendung hat sich neben dem WIG-Schweißen mittels einer CuSn12-Legierung, das Hartlöten mit dem Lot Fontargen A 330 bewährt. Diese Silberlot bietet eine sehr hohe Farbgleichheit an Messing, wie z.B. CuZn37.

Messing löten - Weichlöten von Messing

Messing und bleihaltiges Messing sind grundsätzlich gut weichlötbar. Sondermessinge mit weiteren Legierungszusätzen sind, bis auf die Ausnahme der aluminiumhaltigen Sondermessinge, ebenfalls problemlos weichlötbar. Die aluminiumhaltigen Messinge können aufgrund der schwer zu beseitigenden Oxidschicht dieser Legierung einige Probleme beim Löten bereiten. Aluminiumhaltiges Sondermessing kann bei Verwendung von speziellen Flussmitteln aber ebenfalls weichgelötet werden.

Je nach Anwendung können für das Weichlöten von Messing Zinn-Blei- bzw. Blei-Zinn-, Zinn-Kupfer- und Zinn-Silber-Legierungen zum Löten verwendet werden. Als Flussmittel zum Weichlöten von Messing kommen Flussmittel der Typen 3.1.1., 3.1.2. und 2.1.2. bzw. 2.2.2. zum Einsatz.

Messing löten – Lötbrüchigkeit von Messing

lm Gegensatz zu reinem Kupfer neigt kaltumgeformtes Messing bei langen Lötzeiten und hoher Lotzufuhr sowohl beim Weich- als auch beim Hartlöten zur Lötbrüchigkeit. lm Zweifelsfall ist der Spannungszustand zu minimieren, indem die kaltverfestigten Teile vor dem Löten spannungsarm- bzw. weichgeglüht werden. Die Erfahrungen zeigen, dass anschließend keine Lötbrüchigkeit auftritt.

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